Roadtrip: New England Indian Summer

Roadtrip: New England Indian Summer

Die sechs Bundestaaten Connecticut, Maine, Massachusetts, New Hampshire, Rhode Island und Vermont bilden zusammen die Neuenglandstaaten. Besonders im Oktober zum Indian Summer bietet die Region ein unverwechselbares Reiseerlebnis. Dann setzt die herbstliche Laubfärbung ein und die Blätter verfärben sich in bunte Gelb-, Orange- und Rottöne. Auf einer 8-tägigen Tour im Oktober 2013 durch die 3 Bundesstaaten Massachusetts, Connecticut und Rhode Island ging es durch verschlafene Orte, zu historischen Stätten, auf die höchste Erhebung in Massachusetts und entlang der Ostküste bis zur Halbinsel Cape Cod. Start und Ziel war Boston, eine geschichtsträchtige Stadt mit europäisch maritimen Flair.

Route: Boston – Walden Pond – Mt. Greylock – Sturbridge – Torrington – Lake Waramaug – New Haven – Newport – Cape Cod – Boston

Tag 1: Boston – Walden Pond – Orange

Am ersten Tag heißt es den Mietwagen in Boston abzuholen. Direkt ging es dann über Concord zum Walden Pond immer der Route 2 nach Westen folgend. Die Straße führt entlang des Mohawk Trail, ein alter Handelspfad der hier lebenden Mohawk-Indianer und wurde in den 1940-er Jahren zur ersten Panoramastraße der USA ernannt. Gerade im Herbst ist diese Straße – welche uns bis nach Williamstown am Mount Greylock führen wird – einer der beliebtesten Autorouten in den Neuenglandstaaten. Bei einem ersten Halt am Walden Pond heißt es Füße vertreten und die Natur genießen. Bekannt wurde der See und seine Umgebung durch den Schriftsteller Henry David Thoreau, welcher am nördlichen Ufer eine kleine Hütte errichtete und dort von 1845 bis 1847 lebte, um einen einfacheren Lebensstil gegenüber dem Überfluss der Stadt nachzuempfinden. Über diese Erfahrung schrieb er später das Buch Walden. Obwohl die berühmte Laubfärbung des Indian Summer noch nicht voll eingesetzt hat, ist ein Halt und eine kurze Wanderung entlang des rund 26 Hektar großen Sees nur zu empfehlen. Weiter gehts auf der Route 2 bis nach Orange zur Zwischenübernachtung in einem kleinem Motel.

Tag 2: Orange – Shelburne Falls – Mt. Greylock

Von Orange aus geht es sehr früh am Morgen weiter auf dem Mohawk Trail zunächst nach Shelburne Falls. Auf dem Weg passiert man die imposante French King Bridge über den Connecticut River. Mit etwas Glück ist die Brücke morgens in dichten Nebel gehüllt. Die Drei-Bogen-Brücke aus Stahl überspannt mit knapp 240m den Fluss. Weiter gehts nach zum historischen Kleinod Shelburne Falls mit der Bridge of Flower. Diese alte Brücke ist vollständig bepflanzt, jedoch ist im Oktober nur wenig von der üppigen Pflanzen- und Blütenpracht erlebbar. Danach sollte man sich noch das eiszeitlich geformten Flussbett des Deerfield River anschauen und einen kurzer Abstecher durch den historischen Ort lohnt sich ebenfalls.

Nun geht es weiter zum Mount Greylock – mit knapp 1.064 Meter die höchste natürliche Erhebung in Massachusetts. Übernachtet wird heute direkt auf dem Mount Greylock in der Bascom Lodge [Werbung unbeauftragt]. In direkter nähe befindet sich auf dem Gipfel der in den 1930er Jahren errichtete und 28 Meter hohe Gedenkturm für die Kriegsveteranen von Massachusetts. Abendessen und Frühstück kann man übrignes in der Lodge dazubuchen.

Tag 3: Mt. Greylock – Kent Falls – Torrington

Der dritte Tag startet mit einen kleinen Wanderung entlang des Gipfels des Mt. Greylock. Nach der Fahrt ins Tal sollte man noch einen Zwischenhalt in Williamstown, einer kleinen Stadt am Rande des Mount Greylock mit einem weitläufigen Campus der hießigen Universität einplanen.

Danach geht es auf der Route 7 nach Süden durch die Berkshires. Mittlerweile hat auch die Laubfärbung eingesetzt und bei milden Herbstwetter führt die Fahrt über Piettsfield und Stockbridge bis zum Kent Falls State Park im Bundesstaat Connecticut. Der State Park in den südlichen Berkshire Mountains besteht aus einer Abfolge von mehreren Wasserfällen am Falls Brook und überwindet auf einer Strecke ingesamt 76 Höhenmeter. Auf dem Weg bieten sich viele kurze Stops entlang der Staße an und man sollte immer die Augen offen halten nach sogenannten Covered Bridge – Holzbrücken mit einem Dach und geschlossenen Seitenwänden zum Schutz vor Witterung. Nach einem Aufenthalt im Kent Falls State Park geht es weiter bis nach Torrington, Connecticut. Übernachtet wird in einem historischen Hotel (The Yankee Pedlar Inn) in der Innenstadt von Torrington welches nach aktuellem Stand mittlerweile geschlossen ist. Abends lohnt sich ein noch ein Streifzug durch die kleine Innenstadt.

Tag 4: Torrington – Lake Waramaug – New Haven

Am nächsten Tag geht es von Torringtion über Litchfield zum Lake Waramaug. Der See erhielt seinen Namen vom Indianerhäuptling Waramaug vom vom Stamm der Wyantenock. Der Indian Summer scheint die beste Jahreszeit für einen Besuch des großen Sees, wenn sich das bunt gefärbte Herbstlaub der direkt angrenzenden Wälder auf der Seeoberfläche spiegelt. An den Wochenenden kann es daher an den beliebten Punkten recht voll werden, daher empfliehlt es sich den Lake Waramaug innerhalb der Woche anzusteuern und ausreichend Zeit für einen Aufenthalt sollte bei guten Wetter unbedingt eingeplant werden.

Am frühen nachmittag geht es weiter nach New Haven – bekannt für die Eliteuniversität Yale. Hier lohnt sich ein Streifzug über den Campus der Universität von Yale und die angrenzenden Straßen in der knapp 130.00 Einwohner zählenden Stadt. Architekturfans werden von New Haven mit Gebäuden aus verschiedensten Epochen begeistert sein. Am Abend geht es in das benachbarte West Haven zur Zwischenübernachtung in einem Motel direkt am Strand. Man kann auch direkt in New Haven übernachten, allerdings sind die Preise hier auch für einfache Übernachtsmöglichkeiten recht hoch.

Tag 5: New Haven – Hammonasset Beach – Mystic – Newport

An Tag 5 geht es von New Haven aus immer an der Küste entlang Richtung Osten auf der Route 1 nach Newport, Rhode Island. Erster Zwischenstop ist der Hammonasset Beach State Park. Besonders im Herbst – wenn der Strand fast menschenleer ist und kein Eintritt verlangt wird – lohnt sich ein Besuch des Hammonasset Beach State Park. Ein Strandspaziergang an Connecticuts längstem Strand ist eine gute Abwechslung zur Fahrt mit dem Auto.

Weiter geht es der Route 1 folgend mit einem weiteren Halt in Mystic. Ein kleines Dorf mit erstaunlich vielen Attraktionen wie das Freilichtmuseum Mystic Seaport, dem Mystic Aquarium und die imposante Mystic River Bascule Bridge. Auf der weiteren Fahrt sollte man immer mal rechts anhalten wenn sich eine Möglichkeit ergibt. Den Anblick des Atlantik mit seinen unzähligen Buchten und weitläufigen Marschland sollte man sich nicht entgehen lassen. Am Nachmittag erreicht man dann Newport, Rhode Island. Die Stadt ist unter anderem berühmt für die vielen herschaftlichen Villen des amerikanischen Geldadels. Der Cliff Walk entlang der Ostküste von Newport ist ein öffentlicher zugänglicher Weg und verbindet die rauhe, teils schroffe Küste mit der architektonischen Vielfalt der repräsentativen und herschaftlichen Villen. Am Abend geht es dann – passend zur Jahreszeit – zum Jack-O-Lantern Spectacular in den Roger Williams Park Zoo ins benachbarte Providence. Übernachtet wird in einem Motel in Newport.

Tag 6: Newport – Hyannis – Provincetown

Von Newport aus geht es nun auf der Route 6 weiter nach Osten. Das Tagesziel ist das Fischerdorf Provincetown an der Spitze der langgestreckten Halbinsel Cape Cod, welche durch einen künstlich angelegten Kanal vom Festland getrennt ist. Zunächst geht von der Route 6 auf die Route 28 South über Falmouth nach Hyannis und dem JFK Hyannis Museum. In diesem Museum wird die Zeit John F. Kennedys in Hyannis und der Einfluss der Familie Kennedy auf der Insel dokumentiert. Weiter geht es auf der Route 28 Richtung Osten, immer entlang der Atlantikküste. Bei Chatham biegt die Straße dann Richtung Norden ab. Auf dem Weg bis an die Spitze der Halbinsel gibt es viele Möglichkeiten für Zwischenstops, Leuchttürme und fast menschenleere Strände. Ungefähr auf der Hälfte der Strecke befindet sich das Cape Cod National Seashore. Ein Schutzgebiet entlang eines knapp 60 km langen Küstenstreifen an der zum Atlantik gelegen Ostseite der Halbinsel. Über den Marconi Beach hat man einen zentralen Zugang zum Schutzgebiet.

Zum Tagesende wird dann Provincetown erreicht. Mit dem Monat Oktober endet hier die Sommersaison und es geht eher beschaulich zu und man kann sich am nächsten Tag entspannt durch die Commercial Street treiben lassen. Anschließend geht es in die nördlich gelegenen Dünenlandschaften und zum Race Point Lighthouse. Die Race Point Rd führt dabei zum Province Lands Visitor’s Center mit einer Aussichtsplattform und einem Panoramblick über die Küstenlandschaft. Am Rand von Provincetown, aber fußläufig erreichbar liegt das Motel Cape Colony Inn [Werbung unbezahlt] mit für Provincetown moderaten Preisen und auch in der Nebensaison geöffnet.

Tag 8: Provincetown – Boston

Nach 2 Nächten in Provincetown geht es am 8.Tag zurück nach Boston. Über Boston folgt ein eigener, ausführlicher Bericht.

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